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Der heilige Franziskus

Objektbezeichnung:Druckgrafik
Sachgruppe:Druckgrafik
Künstler:
Dürer, Albrecht
Datierung:um 1500/1502
Maße:H: 22 cm, B: 14,6 cm
Material:Papier
Technik:Holzschnitt
Stil:Renaissance
Während des Gebets auf dem Berg Alverna am Michaelstag 1224 erschien dem Franz von Assisi, getragen von den sechs Flügeln eines Seraphs, das Bild des Gekreuzigten, von dessen Wundmalen Strahlen ausgehen, die er als Stigmata an seinen Händen, seinen Füßen und an seiner Seite empfing. Er behielt sie bis zu seinem Tode. Abgerückt von Franziskus ist Bruder Leo, auf ein Buch gestützt, eingeschlafen. Die Szene spielt in einem Garten, in dem zu Seiten eines Baumes, dessen Äste abgeschlagen und abgebrochen sind, im Hintergrund links belaubte Bäume und rechts, jenseits des Gartenzauns, der Chor einer Kirche und ein festes Steinhaus erscheinen. Die von den fünf Wunden Christi ausgehenden Strahlen verlaufen schräg über das Blatt und treffen auf die entsprechenden Stellen am Körper des Heiligen. Die Szene ist ähnlich der von Jesu Gebet im Garten Gethsemane gestaltet. Wie die Jünger schliefen, als Jesus den Kelch des Leidens empfing, so schläft auch der Ordensbruder, während Franziskus mit schmerzverzerrtem Gesicht die Stigmata Christi entgegennimmt.
Die Franziskusverehrung hatte in Nürnberg einen starken Rückhalt durch die Konvente der Nürnberger Barfüßer und Klarissen. Dem Konvent des Nürnberger Klara-Klosters gehörte, seit 1479 als Nonne, seit 1503 als Äbtissin, Charitas Pirckheimer an, die Schwester des mit Dürer befreundeten Humanisten Willibald Pirckheimer. Im Klara-Kloster wirkte 1482-98 der Franziskaner Stephan Fridolin als Lektor und Prediger. Auch Laien hörten seine Predigten. Ganz im Sinne spätmittelalterlicher Frömmigkeit artikuliert auch das lateinische Distychon den Gedanken der imitatio Christi als Nachahmung seiner Passion.
(nach Melanie Ucke / Claudia Nickel / Traudgard Dingeldein, in: Ausst.-Kat. Des Menschen Gemüt ist wandelbar. Druckgrafik der Dürer-Zeit, Kunsthalle zu Kiel 2004, S. 204)

Literatur:
  • Kuder, Ulrich / Bärbel Manitz / Walter Sparn: Des Menschen Gemüt ist wandelbar. Druckgrafik der Dürer-Zeit, Kiel, 2004

Inventarnummer: A.b. 1140

Signatur: bezeichnet (u. r.: AD)

Signatur: bezeichnet (unten: VVLNERA QVAE PROPTER CHRISTVM FRANCISCE TVLISTI / ILLA ROGO NOSTRIS SINT MEDICINA MALIS. [Franziskus, ich bitte: die Wunden, die du in Nachahmung Christi getragen hast, sollen ein Heilmittel für unsere Leiden (Sünden) sein])


Ikonographie:     
Christliche Religion