Paula Modersohn-Becker portraitiert einen sitzenden Bauern. Seine einfache Kleidung ist in gedeckten dunklen Tönen gehalten und besteht neben Hose und Hemd auch aus einer Jacke und einer Schirmmütze. Fest fassen seine Hände einen Knotenstock, während sein Blick am Betrachter vorbei weit in die Ferne schweift. Dieser ausweichende Gestus und die aus der Mittelachse nach rechts gerückte Positionierung äußern die Unsicherheit des hart arbeitenden Mannes über die ungewohnte Rolle als Modell. Unter Verzicht auf narrative Elemente und jegliche Andeutung eines Bildraumes beleben mal stärker, mal schwächer vertikal geführte Striche als Hell-Dunkel-Akzente den dunklen flächigen Grund. Q. Kunsthalle zu Kiel: Die Sammlung, Kiel 2007, S. 222.

Literatur:

• Luckow, Dirk (Hrsg.): Kunsthalle zu Kiel - Die Sammlung, Kiel, 2007
• Sedlmaier, Richard (Hrsg.): Kunsthalle zu Kiel. Katalog der Gemäldegalerie, Kiel, 1958
• Sedlmaier, Richard: Neugestaltung und Neuerwerbungen der Kieler Kunsthalle, in: Kunst in Schleswig-Holstein, Kiel, 1955
• Kunstverein in Hamburg (Hrsg.) / Kunstverein Frankfurt (Hrsg.): Paula Modersohn-Becker. Zeichnungen, Pastelle, Bildentwürfe, Hamburg, 1976
• Jensen, Jens Christian (Hrsg.): Vom Realismus zum Expressionismus. Norddeutsche Malerei 1870 bis um 1930. Aus dem Bestand der Kunsthalle zu Kiel der Christian-Albrechts-Universität, Kiel: Kunsthalle zu Kiel, 1984

Inventarnummer: 1948-SHKV 128

Signatur: unbezeichnet

Abbildungsrechte: Kunsthalle zu Kiel

Ikonographie:

Mensch