Die Personifikation des cholerischen Temperaments sitzt inmitten einer gewaltigen Feuersbrunst, die alles zu verschlingen droht, eine lodernde Fackel in der rechten und ein von einem Pfeil durchbohrtes Herz in der linken Hand. Ein mächtiger Adler, der sich dicht neben ihr befindet, wendet ihr seinen Kopf zu, so dass sie sich direkt in die Augen schauen. Tiefer, auf Kniehöhe, blickt aus den Flammen der Kopf eines Löwen, auf den zugleich die Pfeilspitze verweist. Jedes Bildelement betont die ungezügelten Leidenschaften des Cholerikers.
(nach Sabine Voß, in: Ausst.-Kat. Des Menschen Gemüt ist wandelbar. Druckgrafik der Dürer-Zeit, Kunsthalle zu Kiel 2004, S. 184)

Literatur:

• Kuder, Ulrich / Bärbel Manitz / Walter Sparn: Des Menschen Gemüt ist wandelbar. Druckgrafik der Dürer-Zeit, Kiel, 2004

Inventarnummer: A.B. 315

Signatur: bezeichnet (oben: COLERICVS : 2)

Signatur: bezeichnet (u. l.: V S)

Signatur: bezeichnet (unten: TRISTES AT COLERA SVNT HI QVI SEMP(ER) ABDVNDANT / FORTITER EFFECTV QVE MOVET OMNE SVO. [Trübsinnig aber sind die, die stets Überfluss haben an Galle, die durch ihre Wirkung alles kraftvoll aufreizt.])

Ikonographie:

Abstrakte Ideen / Konzepte