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Museum Schloss Moritzburg Zeitz Stadtgeschichte [V/ H - 2118]
Himmelsglobus (Museum Schloss Moritzburg Zeitz CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Museum Schloss Moritzburg Zeitz (CC BY-NC-SA)
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Himmelsglobus von Doppelmayr

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Beschreibung

In einer Barockkartusche findet sich folgende Aufschrift: Globus / Coelestis Novu s/ Stellarum fixarum Loca fecund u/ celeberrimi astronom i/ Dantiscari /Johannis Hevelii / catalogum ad anum Chr. 1730. compl. sistens / opera / Joh. Gabr. Doppelmairi MPP. / exhibitus / a Johanne Georgio Puschnero / Chalcographo Noribergensi / A. C. 1728.

[Übersetzung: Ein neuer Himmelsglobus, mit zahlreichen Fixsternen, nach dem Verzeichnis des berühmten Astronomen Johannes Hevelius, aus dem Jahre 1730, ausgeführt und herausgegeben von Joh. Gabr. Doppelmayr, Professor der Mathematik, gezeigt von Johann Georg Puschner, Nürnberger Kupferstecher, im Jahre 1728.]

Diese Datierung kann jedoch nicht einfach übernommen werden. Hier hat man eine alte Kartusche einfach beibehalten, denn unterhalb dieser sind mit gestrichelten Linien Kometenbahnen eingezeichnet. Die Aufschrift "VIA COMET 1744" lässt dann doch auf eine Entstehungszeit um 1750 schließen.

Himmelsgloben haben eine längere Geschichte als Erdgloben, der älteste noch erhaltene stammt aus der Zeit um 150 n. Chr. Die Idee von einer zusammenhängenden Himmelskugel lag durch die scheinbare Bewegung der Gestirne, die am Horizont auf- und untergehen, nahe.
Das antike Wissen um die Gestirne wurde in Europa erst im späten Mittelalter und in der Frührenaissance wieder aufgegriffen.

Der erste erhaltene Erdglobus ist der von Martin Behaim aus Nürnberg aus dem Jahre 1492. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts setzte zunächst in Frankreich im Zuge der Aufklärung eine Serienfertigung von Gebrauchsgloben ein. Der Gelehrte und Kartograph Johann Doppelmayr (1677 - 1750) aus Nürnberg führte diese Entwicklung in Deutschland fort. Die Globen von Doppelmayr gehörten zu den am weitesten verbreiteten und genauesten deutschen Globen des 18. Jahrhunderts. Seine Globen in mittlerer Größe, wie der hier beschriebene, kamen erstmalig 1730 heraus.
Die aus Pappmaché gearbeitete Globuskugel erhielt einen Kreidegrund, auf den ein kolorierter Kupferstich, bestehend aus 12 Segmenten, aufgebracht wurde. Die Kugel ruht in einem Gestell aus Eiche. Der Oberseite des hölzernen Horizontrings wurde ebenfalls ein kolorierter Kupferstich aufkaschiert.
Ein in den Horizontring eingelassener Meridianring umfängt die Globuskugel.
Globen waren auch Repräsentationsobjekte. Himmels- und Erdglobus gepaart, gehörten zur Ausstattung fürstlicher Bibliotheken.

Material/Technik

Pappmache, Holz

Maße

D 27 cm

Literatur

  • Gaab, Hans (2001): Johann Gabriel Doppelmayr (1677-1750), Aufsatz in: Beiträge zur Astronomiegeschichte, Band 4. Franfurt am Main
  • Schillinger, Klaus (Hrsg.) (1994): Kostbare Instrumente und Uhren aus dem Staatlichen Mathematischen Salon Dresden. Leipzig
Museum Schloss Moritzburg Zeitz

Objekt aus: Museum Schloss Moritzburg Zeitz

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